Praxis für Naturheilverfahren

Blutegeltherapie

Die Anwendung von Blutegel als Ausleitungsverfahren in der Heilkunde ist seit vielen Jahrhunderten bekannt. Der Blutegegel (Hirudo medicinalis) sondert beim Biss ein Sekret, das Hirudin, ab. Die Technik allerdings, mit diesen sensiblen Tieren umzugehen, bedarf Zeitaufwand und Geduld von Seiten des Patienten, sowie des Therapeuten. Die Wirkung des Hirudins nach dem Biss ist vielfältig:

  • gerinnungshemmend, es kann über mehrere Stunden zu Nachblutungen kommen;
  • lymphstrombeschleunigend, aus Blut und Gewebe strömt vermehrt Blut und kommt über den Blutfluss zur Ausscheidung;
  • antithrombotisch, da die Thrombenbildung deutlich herabgesetzt wird;
  • immunstimulierend, über eine Anregung der Leukozytenbildung, die durch den Blutentzug erfolgt;
  • gefäßkrampflösend, wodurch Schmerzen und Stauungsgefühle im lokalen Umfeld durch Umstimmung der örtlichen Gefäßfunktion nachlassen.

Die Auswirkungen der Blutegelbehandlung sind somit also sehr vielfältig. Sie bewirkt eine Verdünnung des Blutes und fördert auch eine bessere Durchblutung. Zugleich wirkt sie entzündungshemmend.

Eine Blutegeltherapie wird unter anderem eingesetzt bei:

Arthritis – Arthrose – Gürtelrose – Furunkel – Gicht – Bluthochdruck – Hämatom – Hämorrhoiden – Rheuma – Muskelverhärtungen – Tennisarm – Sehnenscheidenentzündungen – offene Beine – Schlaganfall – Tinnitus – Venenentzündungen – Krampfadern – uvm.

Durchführung:

Da Blutegel sehr empfindlich auf Hautgerüche und Ausdünstungen von Nikotin, Alkohol und Medikamenten (z.B. Glukocortikoide, Antibiotika) sowie auf Duftstoffe (z.B. Parfüm, Rasierwasser, Desinfektionsmittel) reagieren, sollte der Patient Vorkehrungen treffen. Damit Blutegel erfolgreich angesetzt werden können ist es ratsam, dass die Haut vor der Behandlung nur mit Wasser gereinigt wird.
Der Egel wird in ein Laborröhrchen gegeben und mit dem Kopf direkt auf die Bissstelle gesetzt. Manchmal ist es nötig die Stelle mit einer Lanzette anzustechen, um den Egel zum Beißen zu motivieren.
Der Egel braucht für seine Arbeit Ruhe und Dunkelheit und es kann bis zu 3 Stunden dauern, bis er sich vollgesogen hat. Blutegel
Je nach Krankheit werden zwischen 2-12 Egel angesetzt.

Wann sollte keine Blutegelbehandlung durchgeführt werden?

  • Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen;
  • Patienten mit Lebererkrankungen;
  • 3 Tage vor und nach einem Zahnarztbesuch mit einer Zahnextraktion;
  • Patienten mit Diabetes Mellitus (Wundheilungsstörungen)
  • Patienten mit starken Reaktionen auf Bienen-, Wespen- und Insektenstichen

Herkunft der Egel:

Der Medirud®Biebertal wird in Deutschland durch die Biebertaler Blutegelzucht GmbH gezüchtet und vetrieben. Ich benutze ausschließlich diesen Blutegel, weil er einen arzneimittelrechtlichen Status erhalten hat und somit ständiger Kontrolle unterliegt. Mehr zur Biebertaler Blutegelzucht finden Sie auf der Website des Unternehmens:      www.blutegel.de