Praxis für Naturheilverfahren

Milch

Nicht die Unverträglichkeit, sondern die Verträglichkeit ist verwunderlich

Dass Menschen Milch und Milchprodukte nicht vertragen ist nichts Unnatürliches. Es ist eher verwunderlich, dass sie es können. Die Laktoseintoleranz ist bei Menschen weit verbreitet. In Asien beläuft sich die Zahl derer, die Laktose nicht vertragen auf 98 Prozent. Die Ureinwohner Australiens – die Aborigines vertragen ebenfalls zu 85 Prozent keine Milch. In Afrika sieht es nicht anders aus. Während Europäer über die Unverträglichkeit ihrer Mitmenschen staunen, ist es für den Großteil der Weltbevölkerung Normalzustand. Noch vor 1500 Jahren haben Europäer Milch ebenso nicht verdauen können. Erst mit der Verbreitung und Ausweitung der Landwirtschaft entstand nach und nach die Toleranz für Laktose.

1. Ein Großteil der Inhaltsstoffe der Milch ist, zumindest bei der heutigen Zubereitungsweise und dem heutigen Massenkonsum, gesundheitlich bedenklich.


2. Die heutige Auffassung über die Milch als großen, über die ganze Menschheitsgeschichte belegbaren Gesundheitsspender und Quelle der Vitalität, lässt sich historisch nicht belegen.


Als erster problematischer Milchinhaltsstoff sei der Milchzucker genannt. Weltweit vertragen ihn nur 10 – 20 % der Menschen. In Deutschland liegt bei durchschnittlich 15 % der Bevölkerung eine Milchzuckerunverträglichkeit vor, die sogenannte Laktose-Intoleranz. Kinder, die ja auf die milchzuckerhaltige Muttermilch angewiesen sind, können die Laktose noch verstoffwechseln, verlieren diese Fähigkeit aber im Laufe des Heranwachsens. Es sieht so aus, als wenn die Natur ursprünglich Milch tatsächlich nur als Säuglings- und allenfalls Kleinkindernahrung vorgesehen hat.

Weiter problematisch scheint das Milcheiweiß zu sein. Noch immer ist der Glaube: „Milch enthält Kalzium, verhindert Osteoporose und ist gut für die Knochen“, weit verbreitet.

Tatsächlich stellt sich die Situation umgekehrt dar:
Der große Anteil an Eiweißen in der Milch benötigt zu seiner Ausscheidung (in Form v. a. von schwefelhaltigen Aminosäuren und deren Abbauprodukten) so viel Kalzium, dass dieses sogar aus den Knochen mobilisiert werden muss. Da scheinen Statistiken eindeutig zu sein: die Osteoporose ist am meisten verbreitet in Ländern mit hohem Milchkonsum und am wenigsten verbreitet in Ländern, die Milch und Milchprodukte traditionellerweise nicht kennen. Dieser Zusammenhang wird in Fachkreisen unter dem Titel „Milchparadox“ diskutiert. Das viele Kalzium in der Milch wird offenbar aus vielen Gründen nicht oder nur schlecht verstoffwechselt und steht dem Organismus kaum zur Verfügung.

Bedenklich ist auch der hohe Hormongehalt der heute produzierten Milch. Dies hängt wiederum mit den Haltungsbedingungen der auf Höchstleistung getrimmten Milchkühe zusammen. Um die Jahresproduktion weiter zu steigern, werden die Kühe heute, anders als in der traditionellen Viehhaltung, die meiste Zeit der Schwangerschaft durchgemolken, in einer Lebensphase also, in der die Hormonproduktion der Mutterkühe Höchstwerte erreicht.

Frau Rollinger hat in ihrem lehrreichen Vortrag noch mit verschiedenen anderen „heiligen Kühen“ der Ernährungslehre und der Kulturgeschichte aufgeräumt. So konnte sie den therapeutisch Tätigen wie den Normalkonsumenten einige Anstöße liefern, über ihre eigene Ernährung und die ihrer Patienten neu nachzudenken und Veränderungsimpulse zu geben.

Weitere Informationen in dem Buch:

Maria Rollinger
„Milch besser nicht“

350 Seiten – 21 x 14,8 cm – Broschur
1. Auflage 2004 ISBN 978-3-00-013125-6
2. Auflage 2007 ISBN 978-3-940236-00-5
3. Auflage 2010 ISBN 978-3-940236-00-5
4. Auflage 2011 ISBN 978-3-940236-00-5
5. Auflage 2013 ISBN 978-3-940236-00-5